Im Gespräch mit CEO Colin Zegers
Die Reduzierung und Vermeidung von Emissionen werden immer wichtiger, insbesondere in der Industrie. Es ist entscheidend, sich nicht nur auf sichtbare Emissionen am Ende eines Produktionsprozesses zu konzentrieren, sondern auch auf die 'unsichtbaren' Emissionen während des Prozesses selbst. Das in Zeeland ansässige Unternehmen ITIS kann hierbei eine bedeutende Rolle spielen, wenn man ihnen die Chance gibt.
Viele Tonnen an Rohstoffen und Energie gehen oft unbemerkt während eines Produktionsprozesses verloren. "Zum Beispiel durch schlecht funktionierende Ventile, defekte Dichtungen und abgenutzte Stopfbuchspackungen", erklärt Colin Zegers. Er ist der Geschäftsführer von ITIS, einem Unternehmen, das auf die Prüfung und Inspektion solcher industriellen Komponenten spezialisiert ist. ITIS hat ein Überwachungssystem entwickelt, um das Ausmaß der Emissionsschäden zu beurteilen. "Die derzeit beobachteten Leckagezahlen sind enorm. Auf dem Weg zur emissionsfreien Produktion im Jahr 2050 haben wir noch einen langen Weg vor uns. Wir tragen gerne unseren Teil dazu bei."
Die Gelegenheit bekommen.
Das ist keine leichte Aufgabe. "Es ist schwierig, Zugang zu Industrieunternehmen zu bekommen. Sie konzentrieren sich hauptsächlich darauf, ihre behördlichen Verpflichtungen zu erfüllen, und solange sie dies tun, besteht wenig Motivation, weitere Verbesserungen vorzunehmen. Eine politische Verpflichtung ist erforderlich, um hier eine Veränderung herbeizuführen, es sei denn, wir bekommen die Gelegenheit, die potenziellen Einsparungen zu zeigen. Wenn man zum Beispiel undichte Dampflecks betrachtet, kann ein Unternehmen hier schnell Zehntausende von Euro einsparen."
Einsparungen innerhalb von ITIS selbst.
Colin sucht auch in seinem eigenen Unternehmen kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Kosteneinsparung. "Wir haben zum Beispiel ein modernes Gebäude mit guter Isolierung, LED-Beleuchtung überall und 138 Solarzellen. Allerdings stoßen wir auf das Problem, dass diese Solarzellen im Sommer zu viel und im Winter zu wenig Strom produzieren, weshalb wir immer noch auf das Netz angewiesen sind. Idealerweise würden wir gerne über eine eigene Pufferlösung verfügen, wie beispielsweise Batteriepakete, oder vielleicht sogar in der Zukunft eine Umstellung auf Wasserstoff als Energiespeicher."
Wenn man nicht aufpasst.
Ob und wie dies eine Lösung sein könnte, auch im Hinblick auf andere Entwicklungen, ist für Colin eine schwierige Frage. "Unter anderem, weil der Energiemarkt so stark schwankt und mir staatliche Politik fehlt, fällt es mir schwer, eine Richtung festzulegen. Außerdem möchte man als Unternehmer seine Zeit in das Unternehmen investieren. Wenn man nicht aufpasst, verbringt man 20% seiner Zeit mit solchen Angelegenheiten und verliert dabei viel Energie, da es so schwierig ist, Entscheidungen zu treffen."
Gespräch über Energieeinsparung.
Nach Colin könnte ein externer Berater eine Lösung bieten. "Allerdings sollte man darauf achten, dass man jemanden hat, der nicht seine eigenen Interessen vertritt. Ein Solarexperte wird immer Solarzellen empfehlen. Von Impuls Zeeland habe ich bereits einen Vorschlag erhalten, mich mit jemandem über Energieeinsparung zu unterhalten. Ich stehe dem aufgeschlossen gegenüber, allerdings hat mir im letzten Quartal die Zeit gefehlt."
Die Kenntnisse des Trainers.
Wenn ein unabhängiger Transition Coach vorbeikommt, fügt Colin hinzu, dass er auch gut informiert sein muss. "Er muss sich der verfügbaren Techniken und der Zahlen bewusst sein. Ich möchte keine vagen Konzepte wie 'kurze Amortisationszeit'. Ich möchte konkret wissen, wie viel es kostet und einspart, wie lange die Amortisationszeit genau ist und von welchen Subventionen ich profitieren kann."
Rücksicht auf das individuelle Unternehmen.
Ein Transition Coach sollte nach Colins Meinung auch auf die spezifische Situation eines Unternehmens achten. "Hinsichtlich des Ausgangspunkts und der technischen Möglichkeiten sowie der finanziellen Möglichkeiten. Einige Unternehmen haben genug Geld, während andere jeden Cent umdrehen müssen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Beratung. Maßgeschneiderte Lösungen sind entscheidend. Die Kenntnisse der spezifischen Branche, in der ein Unternehmen tätig ist, sind meiner Meinung nach weniger wichtig. Diese Expertise haben wir bereits intern."
Zusammenarbeit
Colin sieht in KicMPi einen geeigneten Partner für die Bereitstellung unabhängiger Transition Coaches, genauso wie er das bei Impuls Zeeland tut. "Es scheint mir sinnvoll, dass diese Parteien gemeinsam die Initiative ergreifen und nicht getrennt voneinander handeln. Sie können sich gegenseitig unterstützen."
Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten.
Obwohl Unternehmen wie Century Aluminum, Chabel und ITIS stark voneinander abweichen, lassen sich auch erhebliche Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Dringlichkeit der Energiewende, ihre individuellen Bedürfnisse und die (externe) Unterstützung, die sie in Anspruch nehmen können, feststellen.
- Es ist nicht einfach, eigenständig zu bestimmen, welche Schritte in der Energiewende am besten unternommen werden sollten.
- Verfügbare Techniken und Technologien ändern sich rasch, und auch die Faktoren, die die Geschäftslage beeinflussen, wie beispielsweise die Energiepreise, unterliegen erheblichen Schwankungen.
- Der frische Blick von Außenstehenden oder eines Transition Coaches kann besonders für kleinere Unternehmen von erheblichem Wert sein. Ein Transition Coach sollte auf die spezifischen Umstände eines Unternehmens achten.
- Wichtige Anforderungen an diesen Außenstehenden sind:
- Tiefgehendes Wissen über Technologie und die betrieblichen Abläufe eines Unternehmens.
- Der Transition Coach muss unabhängig sein und darf keinerlei Interessen an Lieferanten oder Wettbewerbern haben.
- Ein gutes Verständnis für die Probleme und Herausforderungen sowie die Fähigkeit, diese Herausforderungen mit einer Lösung und einem Lieferanten in Einklang zu bringen, sind entscheidend. Unternehmen erwarten möglichst konkrete Ratschläge, bei denen regionale Partner, die sie bei der Umsetzung unterstützen können, von entscheidender Bedeutung sind.
- Neben Ratschlägen zu Technologie und Lieferanten ist auch das Verständnis für die Geschäftslage entscheidend.
- Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Organisationen wie KicMPi und Impuls Zeeland werden als Mehrwert angesehen. Aus jüngsten Gesprächen, die KicMPi mit verschiedenen Mitgliedern geführt hat, hat sich das oben genannte Bild und Bedarf bestätigt.
- Aus jüngsten Gesprächen, die KicMPi mit verschiedenen Mitgliedern geführt hat, hat sich das oben genannte Bild und Bedarf bestätigt.